Katrin Heß – Cruelty Free Fashion auf der Berlin Fashion Week

Fair Fashion, Vegan Fashion: Katrin Heß – Cruelty Free Fashion auf der Berlin Fashion Week – Lanius, Black Velvet Circus, Teuber Kohlhoff, Hiitu

Im Rahmen der Berlin Fashion Week haben wir uns zum zweiten Mal mit Schauspielerin Katrin Heß auf dem Greenshowroom verabredet und spontan ein cooles Fair Fashion-Outfit für sie zusammengestellt. Wir haben die überzeugte Veganerin, die sich im Rahmen unserer Stand Up-Kampagne für »Cruelty Free Fashion« stark macht, gefragt, wie ihr das Funkhaus als neuer Messestandtort gefallen hat, ob sie Label-Neuentdeckungen gemacht hat und welche Gesetze sie als Politikerin sofort durchboxen würde.

 

Katrin Heß wears vegan only: Hier trägt die Schauspielerin und überzeugte Veganerin ein pinkes Kordel-Top aus Bio-Baumwolle von Lanius*. Eine handgewebte lässige Hose in Indigo von Black Velvet Circus in Kooperation mit Ikat/eCut. Die geflochtene Clutch ist von Teuber Kohlhoff in Kooperation mit Ikat/eCut. Die veganen Sandaletten sind von Beyond Skin* (privat). Der Schmuck ist von Hiitu (privat).

 

Liebe Katrin, du warst nun zum zweiten Mal im Rahmen der Berlin Fashion Week auf den beiden Eco Modemessen Greenshowroom und Ethical Fashion Show. Wie hat dir die neue Location im Funkhaus gefallen? Gibt es etwas, was dich besonders angesprochen hat?
Die neue Location hat mir super gefallen. Das Gebäude hat wahnsinnig viel Flair und Charisma. Außerdem lädt der Außenbereich mit Wasser, Bänken und Essendständen zum Verweilen ein. Im Gegensatz zur klassischen Fashion Week entsteht dort mehr Intimität und persönliches Kennenlernen.

Hast du ein Label (oder mehrere) entdeckt, die dich nachhaltig beeindruckt haben?
Das Label Jan’ n June* ist mir ins Auge gefallen und ich muss sagen, dass ich ein ab sofort ein großer Fan des Labels bin. Es gibt so ziemlich kein Teil, dass ich nicht gern in meinem Kleiderschrank sehen würde.

Haha, ja, geht mir ganz ähnlich. Wie, denkst du, wird sich ökologisch und sozial verantwortlich produzierte Mode in den kommenden Jahren entwickeln?
Ich glaube und hoffe, dass sich faire Mode in den nächsten Jahre noch weiter durchsetzen wird. Der Ruf von Öko-Mode wandelt sich. Soziale Verantwortung ist Trend und das ist großartig.

 

Du bist eine der prominenten Unterstützerinnen unserer Stand Up-Kampagne, worüber wir uns sehr freuen! Was hat es mit deinem Statement »For cruelty free fashion« auf sich?
Der Wandel zu fair produzierter Mode freut mich. Leider wird dabei so gut wie nie die Haltung der Tiere erwähnt. Viele Menschen glauben, dass Wolle oder Leder reine Abfallprodukte sind. Dass Tiere dafür hingegen gezielt für die Herstellung von Pullovern und Handtaschen gequält, beschnitten und getötet werden, ist den meisten nicht bewusst oder egal. Als Veganerin achte ich vor allem darauf, dass meine Mode ohne tierische Materialien produziert ist. Die dramatischen Bilder der Pelzindustrie haben sich mittlerweile in die meisten Köpfe vorgearbeitet, aber wo ist der Unterschied zum Leder?! Für mich ist Leder »Pelz ohne Haare«.

Vor kurzem habe ich die erfolgreiche Doku »Cowspiracy« gesehen, die uns schonungslos die negativen Auswirkungen landwirtschaftlicher Nutztierhaltung vor Augen führt… Du hast dich bereits vor Jahren ganz bewusst für einen veganen Lifestyle entschieden. Fiel dir dieser Verzicht jemals schwer? Oder – ganz im Gegenteil – fühlt sich das eher wie eine Bereicherung an?
Obwohl ich vom Allesesser ziemlich abrupt auf eine vegane Ernährung umgestiegen bin, fiel mir die Umstellung nie schwer. Man muss alte Muster verlassen und Alternativen beim Kochen finden, aber die Bilder und Fakten, die eindeutig zeigen, wie wichtig eine neue Lebensweise ist, haben mich immer wieder bestätigt und motiviert.

Was, denkst du ist eines der größten Missverständnisse, das in Bezug auf Veganismus noch immer herrscht?
Zu den größten Vorurteilen, die in Bezug auf Veganer herrschen, gehört immer noch, dass sie in den ersten zwei Sätzen von ihrem Veganismus erzählen, andere Menschen belehren und bekehren wollen und dabei sehr militant sind. Das ist natürlich Quatsch. Ich kenne sehr viele tolerante Veganer, die nicht mit ihrer Einstellung hausieren gehen. 

Im September sind Bundestagswahlen. Gibt es einen Politiker oder eine Politikerin, die für dich Vorbildcharakter haben?
Leider gibt es in der Politik niemanden, dessen Meinung ich hundertprozentig teile. Es gibt hier und da gute Ansätze in Sachen Tierschutz oder Bildungspolitik. Aktuell wird sich aber vor allem auf das Thema Innere Sicherheit gestürzt, wobei mir allein die Formulierung einen Schauer über den Rücken treibt. Dabei wird vor allem mit der Angst der Menschen Politik betrieben. Nicht nur, dass sie instrumentalisiert wird, sie wird auch noch weiter geschürt. Ob der Flüchtling oder der Linksautonome in Hamburg. An jeder Ecke lauert der Feind?! Diese Propaganda ist sehr machtvoll und am Ende wahnsinnig gefährlich.

Mal angenommen, du selbst wärst Politikerin und dürfest im Anschluss an die Wahlen ein Gesetz verabschieden. Wie würde dieses lauten?
Als Politikerin würde ich mich für die Fleischbesteuerung einsetzen. 500g Hack kosten teilweise gerade mal 50 Cent und sind damit so günstig wie ein großer Apfel. Das kann nicht sein. Die Konsequenzen des hohen Fleischkonsums für die Weltwirtschaft und den Klimawandel sind so katastrophal, dass man der Nutztierhaltung und dem täglichen Fleischkonsums dringend einen Riegel vorschieben muss.

Was wünschst du dir für die Zukunft?
Ich wünsche ich mir eine Woche ohne Handys. Vielleicht unterhalten sich die Menschen in der Bahn dann wieder, hören auf, den ganzen Tag Youtube-Videos zu schauen oder sich auf Selfies für Instagram zu inszenieren. Aktuell produziert sich jeder nur noch und versucht ein vermeintlich besseres Bild seines Ichs zu präsentieren. Das wird uns krank machen, wenn die meisten Instagramer, Blogger oder Influencer nicht eh schon depressiv sind.

Oh ja, ein wenig Handy-Verzicht täte wohl so ziemlich allen gut…

Fotos: Katharina Oppertshäuser

 

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