Rezyklat, Bio-Plastik & Co. – warum nachhaltige Naturkosmetik Verpackung nicht plastikfrei sein muss

Rezyklat Bio-Plastik & Co. – warum nachhaltige Naturkosmetik Verpackung nicht plastikfrei sein muss

Auf die äußeren Werte kommt es an. Zumindest in Sachen Verpackung. Wir haben gemeinsam mit Speick Naturkosmetik die Verpackungsregale unter die Lupe genommen. Warum Verpackung nicht gleich Verpackung ist und welche ökologischen Alternativen es zu sogenanntem Virgin-Plastik gibt. Here we go: Rezyklat, Bio-Plastik & Co.

Ohne Frage. Die ökologischste Verpackung ist keine. Das funktioniert zum Beispiel hervorragend mit den festen Seifen von Speick Naturkosmetik, mit Gesichtsseife, Haarseife oder festem Shampoo. Sie alle werden von Speick Naturkosmetik in der Nähe von Stuttgart gefertigt. Einige Arbeitsschritte sogar auch heute noch in liebevoller Handarbeit. Höchstens ein kleiner Sticker, eine Papierbanderole oder eine Faltschachtel aus Papier – und das Less-Waste Produkt ist fertig.

Gleichzeitig gibt es meiner Meinung nach auch einige Produkte, die ohne Verpackung nicht so viel Freude und somit auch selten Langlebigkeit schenken. Feste Handcreme zum Beispiel – für mich ein Schmier-Desaster. Aufbewahrt in einer Metalldose, wird das Pflege-Stück für mich schnell zum Klebe-Chaos. Ähnliches geht es mir zum Beispiel mit fester Bodylotion.

Auch wenn sie in der Öko-Szene verrufen sind: Verpackungen machen in vielerlei Hinsicht Sinn. Sie schützen den wertvollen Inhalt vor Licht, Luft und Keimen. Sie ermöglichen einen sicheren und hygienischen Transport und dienen ebenso als Informationsfläche für Inhaltsstoffe, Haltbarkeit & Co. Verpackungen sind besonders für Kosmetikprodukte wichtig – für Naturkosmetik, die auf künstliche Stabilisatoren und Konservierungsstoffe verzichtet, umso mehr. Doch welche Lösungen gibt es, um auf frisches Plastik, also Virgin-Plastik, welches aus Erdöl gewonnen und für viele Verpackungen verwendet wird, zu verzichten und so die Ressourcen der Erde zu schützen?

Bio-Plastik, Rezyklat oder Papierverpackung – wir checken mit Speick Naturkosmetik das Verpackungs-Universum

Das Traditions- und Familienunternehmen Speick Naturkosmetik aus Süddeutschland ist Vorreiter der plastikfreien Naturkosmetik – ist doch ihr »Signature Produkt« eine klassische Stückseife in einer Faltschachtel aus Papier, die traditionelle Speick Original Seife. Heute zählen über 140 Produkte für Gesicht, Körper, Haare oder Sonnenschutz zum Speick Naturkosmetik Sortiment. Wir lieben viele der Speick Naturkosmetik Produkte. Auch wegen ihrer smarten Verpackung. Schon heute verzichtet das Naturkosmetik Label in vielen Bereichen auf frisch produziertes, erdölbasiertes Plastik. Doch welche umweltfreundliche Alternativen gibt es neben den festen Stücken?

Bio-Plastik aus Zuckerrohr

Okay – der Name Bio-Plastik ist ein wenig verwirrend, weil er, wie ich finde, so klingt, als sei das Produkt biologisch abbaubar. Das ist es in der Tat nicht. Speick Naturkosmetik nutzt konkret Bio-PE (also Bio-Polyethylen), welches aus Zuckerrohr hergestellt wird und dafür keinerlei Erdöl benötigt. Das Zuckerrohr stammt aus Brasilien. Es wird dort im Rahmen des nachhaltigen Ressourcen- und Sozial-Managements von ProForest kontrolliert angebaut und geerntet. Noch vor Ort in Brasilien wird das Zuckerrohr zu Ethanol und folglich zu Bio-PE weiterverarbeitet. Der dabei anfallende Zuckerrohr-Pressrückstand wird direkt zur Erzeugung von Öko-Strom genutzt, welcher wiederum für die Bio-PE-Produktion verwendet wird.

Das Bio-PE hat sehr gute Recyclingfähigkeiten, die sich nicht von den Recyclingfähigkeiten »normalen«, also auf Erdöl basierenden, PEs unterscheiden. Die Flasche der super pflegenden Speick Original Body Lotion, mit Bio-Aloe Vera und Ringelblume, ist zum Beispiel zu 93% aus diesem Bio-Plastik hergestellt. Lediglich für die Verschlusskappe wird nach wie vor das etwas stabilere PP (Polypropylen) benötigt, da Bio-PE in seinen Materialeigenschaften deutlich weicher und somit in der Funktion als Verschlusskappe auch brüchiger ist. Und wer möchte schon ein Duschgel oder eine Body Lotion, die nicht auslaufsicher transportiert werden können? Für optimales Recycling sollten Flasche und Verschluss also getrennt und im Recyclingabfall entsorgt werden – doch dazu gleich mehr.

Warum Rezyklat gut, aber nicht zwangsweise besser ist

Nicht umsonst werden Kunststoffe auch als Wertstoffe bezeichnet, denn viele von ihnen können sehr gut recycelt werden. Wichtig dabei ist nur, wie rein das jeweilige Produkt ist. Für manche Verpackungen werden unterschiedliche Kunststoffe vermischt. Diese können dann im Recyclingprozess nicht wieder getrennt und müssen deshalb final entsorgt werden.

Der neuste Schrei? Rezyklat. Es umfasst alle Kunststoffe, die mindestens einmal wiederverwendet wurden. Speick Naturkosmetik bietet aktuell bereits einige Produkte an, die mit Rezyklat Verpackung daherkommen. So zum Beispiel die Speick Natural Aktiv Lippenpflege, bei der Kappe und Stiftfuß aus Rezyklat bestehen. Auch die komplette Flasche der Speick Original Flüssigseife besteht zu 100% aus Rezyklat, genauer gesagt aus recyceltem PET (Polyethylenterephthalat) – Etikett und Pumpspender bestehen leider (noch) nicht aus Rezyklat. Für optimales Recycling gilt auch hier: Flasche und Dosierkopf trennen und im Recyclingabfall entsorgen.

Die Krux bei Rezyklaten? Es gibt Mischverpackungen, sogennante Verbundverpackungen, in denen nur partiell Rezyklat eingesetzt wird. Das ist grundsätzlich förderlich, wenn einzelne Teile der Verpackung gut getrennt werden können, zum Beispiel durch Tube und abnehmbaren Schraubverschluss. Gleichzeitig gibt es Verpackungen, in denen Rezyklate ergänzt und vereint werden und die verwendeten Kunststoffe dann nicht wieder getrennt werden können. Tipp: Achte also am besten beim Kauf darauf, dass die komplette Verpackung bzw. trennbare Teile, wie Deckel oder Pumpaufsatz, aus ganz sortenreinem Rezyklat bestehen.

Was wir auch in der ganzen Verpackungs-Diskussion nicht vergessen dürfen: Die Gesetzgebung gibt sehr strengere Hygiene- und Qualitätsregelungen für Verpackungen in der Kosmetikindustrie vor. Insbesondere soll vermieden werden, dass Kunststoffe in die Kosmetika »migrieren«, also in die Rezepturen wandert und sie somit verändert. Ist dann Papier eine superduper nachhaltige Lösung?

Papierverpackungen – Nicht unbedingt nachhaltiger

Wer schon mal ein Butterbrot in Papier eingewickelt hat, weiß, was nach kurzer Zeit passiert: Es fettet durch. Grundsätzlich sind Papierverpackungen eine super Alternative zu Plastik und feste Stücke wie Seife können gut darin verpackt werden. In der Drogerie wird dir das neuste Naturkosmetik Produkt in Papier verpackt angepriesen? Hier ist Vorsicht geboten: Oft sind diese Arten von Verpackung innen mit Plastik beschichtet, damit kein Produkt austritt. Allerdings gibt es hier auch Ausnahmen, insbesondere in der Naturkosmetik Branche!

Plastik wird zwar gespart – aber die durch die Beschichtung entstehende Verbundverpackung ist nicht recyclebar und muss am Ende doch im Restmüll entsorgt werden. Das bedeutet in der Regel, dass sie verbrannt oder auf der Müllhalde entsorgt wird. Die Recyclingfähigkeit von Verpackungen steht deshalb an oberster Stelle.

How To Entsorgung

Ich finde, dass es total in Ordnung ist, in Bio-Plastik oder in recyceltem Plastik verpackte Naturkosmetik im Badezimmer zu haben – dafür gibt es einfach viel zu viele tolle Pflegeprodukte, die unseren Alltag nachhaltig schön machen. Wenn du zu Verpackungen aus recycelten Kunststoffen greifst, do it. Aber bitte entsorge sie richtig. Das bedeutet, alle Teile auseinander zu nehmen und dich schlau zu machen, welchen Bestandteil du wie entsorgen kannst. Zum Beispiel, was in den Wertstoff-Sack und was in den Restmüll gehört. Speick Naturkosmetik bietet auf der Unternehmens-Website produktgenau passende Angaben dazu. So können wir gemeinsam ressourcenschonender mit unserem Verpackungsmüll umgehen.

 

Fotos: PR

 

Zusammen packen wir es – deswegen sind wir so dankbar, dass wir mit Speick Naturkosmetik arbeiten dürfen. Danke, dass ihr uns schon seit einigen Jahren begleitet, euer Wissen mit uns teilt und unser Magazin Dank Kooperationen wie dieser finanziell unterstützt. Ihr seid großartig!

 

Wie alles bei Speick Naturkosmetik begann? Hier geht es zu unserem Artikel über das Traditionsunternehmen: Speick Naturkosmetik – Das Comeback der Stückseife