Nuru Coffee – Fairer Kaffee & Bio Espresso made by Sara Nuru

Sara Nuru, Eco Lifestyle: Nuru coffee – Fairer Coffee made by Sali und Sara Nuru

Gemeinsam mit ihrer Schwester Sali hat die ehemalige GNTM-Topmodel Gewinnerin Sara Nuru sich einen langersehnten Traum erfüllt und nuruCoffee gegründet. Die beiden verkaufen nicht nur sensationell leckeren Kaffee, sondern sie unterstützen mit ihrem Unternehmen äthiopische Frauen und bieten ihnen mithilfe von Mikrokrediten die Möglichkeit, ein selbstbestimmtes, unabhängiges Leben zu führen. Wir haben Sara gefragt, wie es zu der Gründung kam, wie sie das Heimatland ihrer Eltern erlebt und wie sie ihren fairen Kaffee* am liebsten trinkt.

 


nuruCoffee – Hier geht es zu unserem Interview mit Sara Nuru:

Sara, gab es einen Auslöser, der dazu geführt hat, dass du gemeinsam mit deiner Schwester Sali nuruCoffee ins Leben gerufen hast?

Die Idee zu nuruCoffee  haben wir schon vor 4 Jahren gehabt, nachdem ich aus einer gemeinsamen Reise mit Menschen für Menschen, die NGO mit der ich mittlerweile seit 9 Jahren zusammen arbeite, zurückgekehrt bin. Ich war so begeistert von der Besonderheit und Vielfalt des Landes, so dass ich gemeinsam mit meiner Schwester Sali beschlossen habe, dass es endlich an der Zeit ist, das Bild von Äthiopien neu zu gestalten. Schnell kamen wir auf die Idee, nuruCoffee  zu gründen, denn was die wenigsten wissen, Äthiopien ist das Ursprungsland des Kaffees. Ich kenne kein anders Land, das Kaffee so zelebriert wie Äthiopien. Die klassische Kaffeezeromonie* hat, gerade bei den Frauen, die diese zubereiten, einen enorm hohen Stellenwert.

Mit eurem Unternehmen unterstützt ihr äthiopische Frauen und bietet ihnen mit Hilfe von Schulungen, Trainingskursen und Mikrokrediten die Möglichkeit, ein selbstbestimmtes, unabhängiges Leben zu führen. Wie genau funktioniert diese Mikrokredit-Vergabe?
Uns Geschwistern war von Anfang an klar, dass wir mit nuruCoffee  nicht nur qualitativ hochwertigen Kaffee verkaufen, sondern zusätzlich Frauen mit einem Mikrokredit fördern wollen, denn sie sind diejenigen, die bei der Wertschöpfungskette am meisten benachteiligt werden. Für die Vergabe der Mirkrokredite arbeiten wir vor Ort eng mit Social Workers zusammen. Gemeinsam laden wir die Frauen zu Informationsabenden in ihren Dörfern ein, um sie mit den Mikrokrediten vertraut zu machen. Die Kreditnehmerinnen erhalten danach eine sechstägige Schulung zu den Themen Mikrokredite, kaufmännisches Handeln, einfache Buchführung sowie Aufklärungen über Rückzahlungen und Zinsen. Es werden sogenannte »Women Associations« gegründet, die sich gegenseitig unterstützen und auch mal auffangen, wenn eine von ihnen in Rückzahlungsnot gerät. Mit den rückgezahlten Krediten werden wieder andere Frauen unterstützt.

»Zusätzlich zur finanziellen Sicherheit gewinnen die Frauen auch an Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein und Unabhängigkeit«

Mikrokredite stehen ja seit einiger Zeit in der Kritik, kontraproduktiv zu sein und Experten streiten sich darüber, ob Mikrokredite ein effektives Mittel zur Minderung von Armut sind oder nicht…
Wir achten darauf, dass die Mikrokredite als Starthilfe für ein Geschäftsmodell genutzt werden und nicht um andere Kredite abzubezahlen oder für Lebensunterhaltskosten genutzt werden. Wir wollen den Frauen eine Chance und Perspektiven geben und nicht mögliche Schulden vergrößern. Zudem achten die Women Associations gegenseitig drauf, dass die jeweiligen Geschäftsmodelle auch Erfolg haben. Aus meinen Erfahrungen kann ich berichten, wie sehr die Frauen von einem Kredit profitieren. Auf unserer letzten Reise haben wir mit unterschiedlichen Kreditnehmerinnen gesprochen, die alle davon berichtet haben, wie sie zusätzlich zur finanziellen Sicherheit auch an Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein und Unabhängigkeit gewonnen haben. Ein tolles Beispiel war eine Frau, die sich mit einem Kredit eine Ziege gekauft, diese gemästet hat und gewinnbringend wiederverkauft hat. Mit dem Gewinn hat sie sich zwei Ziegen gekauft, dieses Modell nennt man »animal fattening«.

Ein cleveres Modell, von dem ich bis dato ehrlich gesagt noch nie gehört habe. Wann warst du zuletzt in Äthiopien? Und wie erlebst du das Heimatland deiner Eltern und deren Bewohner?
Zuletzt waren wir Ende April in Äthiopien, wir haben verschiedene Frauenprojekte besucht und uns ausgiebig mit den Bewohnern vor Ort unterhalten. Ich bin mittlerweile seit 9 Jahren mehrmals im Jahr in Äthiopien, dennoch jedes Mal über die Offenheit und Herzlichkeit der Menschen erstaunt. Selbst wenn die meisten Menschen vor Ort nicht viel haben, sind sie immer fröhlich, gastfreundlich, hilfsbereit, vor allem aber sehr stolz.

Ja, das ging mir ganz ähnlich, als ich im vergangenen Frühjahr knapp vier Wochen durch Äthiopien gereist bin. Auf der einen Seite habe ich dort unerträgliches Elend erlebt, bettelarme Menschen, die buchstäblich im Dreck leben (vor allem in der von der Dürre und Hungerskatastrophe am stärksten betroffenen Landbevölkerung) und auf der anderen Seite habe ich auch ein starkes Aufbruchsgefühl, einen wirtschaftlichen Wandel sowie eine unglaubliche Aufgeschlossenheit und Herzlichkeit gespürt. Das totale Kontrastprogramm. Was glaubst du, wie Äthiopien sich in den kommenden Jahren entwickeln wird?
Dieser Kontrast ist in Äthiopien sehr stark. Die Schere zwischen den Menschen in der Hauptstadt und den Menschen auf dem Land, die knapp 80 Prozent der Bevölkerung ausmacht, ist enorm. Obwohl Äthiopien noch immer zu den ärmsten Ländern der Welt gehört, ist die Wirtschaft im Land am boomen. Was wiederum zur Folge hat, dass die Stimmung in dem Land unruhig wird. Veränderung bringt Konflikte mit sich aber auch Fortschritt. Ich bin sehr gespannt, was in den nächsten Jahren passieren wird!

»Äthiopien ist das einzige Land in Afrika, das nicht kolonialisiert wurde. Das Land ist sehr reich an Kultur und Geschichte«

Was sollte man noch über Äthiopien wissen?
Äthiopien ist das einzige Land in Afrika, das nicht kolonialisiert wurde. Das Land ist sehr reich an Kultur und Geschichte und darauf auch besonders stolz. Zudem hat Äthiopien einen anderen Kalender. Die Zeitrechnung liegt 7 Jahre und 8 Monate hinter unserem. Und Neujahr ist der 11.September und nicht, wie bei uns der 1. Januar.

Welche Reiseziele würdest du Leuten mit auf den Weg geben?
Addis Abeba
 – das Nachtleben ist dort nicht zu unterschätzen, vor allem die Jazzbars. Die Felskirchen von Lalibela im Norden Äthiopiens oder die Altstadt von Haarar im Osten, wo man tatsächlich Hyänen füttern kann. Für Backpacker kann ich den Simien Nationalpark empfehlen, eine traumhafte Berglandschaft.

Was hast du dank deines Unternehmertums mit Nurucoffee über das Heimatland deiner Eltern gelernt?
Sehr viel. Am meisten aber die über die Schönheit des Landes. Mir war schon immer klar, dass Äthiopien mehr ist, als die traurigen Nachrichtenbilder, die wir zu sehen bekommen oder die Eindrücke aus meiner Kindheit. Aber die Orte, die wir jetzt sehen und die Menschen, die wir durch nuruCoffee  kennenlernen, übertreffen meine Erwartungen bei Weitem.

Du bist zwar in Oberbayern aufgewachsen, aber deine äthiopische Mutter hat dich und deine Geschwister in die Kunst der traditionellen Kaffeezeremonie eingeführt. Wie muss man sich so eine Zeremonie vorstellen?
In der Regel wird die traditionelle Kaffeezeremonie ausschließlich von Frauen zubereitet. Unsere Mutter zelebriert, wie fast jede äthiopische Mutter, die Kaffeezeremonien mit ganz viel Stolz und Liebe. Seit wir denken können, riecht es zu Hause jeden Mittwoch nach frisch gerösteten Kaffeebohnen. In Äthiopien werden die grünen Bohnen erst auf offenem Feuer geröstet und dann eigenhändig gemahlen, um anschließend dreimal in einem Jebena (Tonkrug) aufgebrüht und gemeinsam mit der Familie und Freunden getrunken.

Was macht äthiopischen Kaffee so besonders?
Äthiopien bietet mit Durchschnittstemperaturen zwischen 18 und 22°C ideale Bedingungen für den Kaffeeanbau. Noch heute gibt es in Äthiopien Kaffee von wild wachsenden Kaffeebäumen in den Waldgärten des Regenwaldes. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern wird der äthiopische Kaffee* von Kleinbauern von Hand geerntet und traditionell verarbeitet. Es gibt tolle unterschiedliche Kaffeeregionen, die geschmacklich sehr unterschiedlich sind. Von säurearm, mild schon fast teeartig bis hin zu kräftig, schokoladig und sehr körperbetont. Haha, jetzt kommt der Kaffee-Nerd aus mir raus!

Ich merke, du kennst dich wirklich verdammt gut aus! Wonach schmeckt denn euer Kaffee und Espresso?
Für unsere erste Sorte haben wir uns für die Kaffeeregion Sidamo entschieden. Wir verkaufen unseren Kaffee als Single Orgin, das heißt sortenrein und nicht als blend (gemischte Kaffeesorte). Uns ist bei dem Verkauf von nuruCoffee wichtig, dass unsere Konsumenten ein Gespür für einzelne Regionen bekommen, denn das ist es, was wir letztendlich vermitteln wollen – die Vielfalt äthiopischen Kaffees. Unser Kaffee schmeckt, fruchtig und floral, mit einer Note Jasmin.

Die Frage darf natürlich nicht fehlen: Wie trinkst du deinen Kaffee?
Am liebsten als Filterkaffee, zubereitet mit der French Press, ohne Milch und Zucker.

 

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Fotos: PR

 

 

 

 

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