WE LOVE – FAIR FASHION MADE IN AFRICA: Teil 2

Eco Fashion und Öko Mode: WE LOVE – FAIR FASHION MADE IN AFRICA

Und hier stellen wir euch den zweiten Teil unseres Fair Fashion made in Africa Specials vor: Ein Best Of an Designern, die Mode in Afrika kreieren, afrikanische Wurzeln haben oder von dem Kontinent inspiriert sind. Wir sind uns sicher: Fashion made in Africa is the next big thing!

Während die Männer in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba und auch die Männer in den umliegenden Dörfern und Städten ihre Körper und Häupter mit dicht gewebten, deckenähnlichen Schals namens »Gabi« drapieren (meist in Blau oder Blaugrün), schmücken sich die Frauen mit Schals aus Seide oder Baumwolle, die dank ihrer intensiven, leuchtenden Farben, der eingearbeiteten Glitzerelemente und filigranen Stickereien alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Besonders stark ausgeprägt ist diese Liebe für leuchtende Farben und schillernde Stoffe in der über Tausend Jahre alten muslimischen Stadt Harar. Die Altstadt der im Osten Äthiopiens gelegenen Stadt gehört seit 2006 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Hier hat sich der berühmte französische Poet Arthur Rimbaud Ende des 19. Jahrhunderts  – ganz revolutionär – als einer der ersten Europäer für einige Jahre niedergelassen.

Was für die Kleider zählt, gilt übrigens auch für die vielen Fassaden der historischen Steinhäuser und Moscheen der Altstadt von Harar (sowie für einen Großteil der ländlichen Behausungen in Äthiopien): Die Hausfassaden leuchten mit den Kleidern und Tüchern der Frauen und vielen Stoffhändler in leuchtendem Pink, Türkis, Gelb, Orange und Violett um die Wette – und lenken von den oftmals prekären, bettelarmen Lebensverhältnissen ab. Frauen, die erhobenen und geschmückten Hauptes durch die staubigen, verdreckten Straßen schreiten oder auf Decken und kleinen Hockern sitzend Bananen, Zwiebeln, Chilischoten, Tomaten, Kartoffeln und Teigtaschen zum Kauf feilbieten, umgeben vom Lärm sowie von rußschwarzen Abgasen der zahlreichen Busse und Autos, die dicht und im Sekundentakt an den Frauen vorbeirauschen. Ein Kontrastprogramm, das stärker kaum sein könnte. Aber war es nicht auch immer schon Sinn und Zweck der Mode, seinen Träger nicht nur vor Sonne und Kälte zu schützen, sondern ihn gleichzeitig auch in eine Aura der Besonderheit zu hüllen und sich mittels der Kleider über die Umstände zu erheben und diese (zumindest gedanklich) hinter sich zu lassen? So oder so – dank der Mode verschmelzen lokale und globale Dimensionen und es gibt immer mehr wechselseitige Vernetzungen. Und die stehen uns verdammt gut zu Gesicht.

Viel Vergnügen mit unserem Fashion made in Africa-Special, Teil 2!

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STELLA JEAN – das Label der Stars
Stella Jean ist nicht nur Modedesignerin, sondern hält auch mal eben im Rahmen des 50. Geburtstages des Internationalen Währungsfonds im Palast der Vereinten Nationen Reden über »Die machtvolle Teilhabe von aufgeklärten und engagierten Frauen«, arbeitet mit Organisationen wie der Ethical Fashion Initiative und der Welthandelsorganisation (WTO) zusammen. Daneben hat die politisch engagierte Designerin mit kreolischen Wurzeln zahlreiche Auszeichnungen erhalten. In Rom geboren und aufgewachsen, wird sie weltweit zu Vorträgen eingeladen und agiert quasi als Botschafterin für ein faires, multikulturelles Miteinander. Ihre Stella Jean-Kollektionen, die stets eine Reminiszenz an ihre Herkunft sind, werden seit Jahren auf internationalen Modeschauen gezeigt, unter anderem auf der Pitti Uomo Florenz. Ihr Markenzeichen: Wunderschöne, extrem selbstbewusste Farb- und Musterkontraste – Nadelstreifen zu Regenbogenfarben, Vichykaro zu traditionellen Afro Prints und schweren Tweedmänteln. Neben ihren Kracher-Kollektionen für Männer, Frauen und Kinder fertigt sie auch wunderschöne Beachwear und Accessoires. Zu den Fans ihrer fabelhaften Kreationen zählen übrigens auch Rihanna und Beyoncé. Höchste Zeit also, sich den Namen dieser Frau zu merken (und schon mal auf ein Outfit zu sparen).

 

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Lemlem – traditionelle Webkunst aus Äthiopien
Das international gebuchte Model Liya Kebede ist auf den Laufstegen dieser Welt zu Hause. Kebede ist eine der wenigen afrikanischen Frauen, die es in den Olymp der Topmodel-Welt geschafft haben – zu ihren Auftraggebern zählen Luxus-Labels wie Gucci, Louis Vuitton, Yes Saint Laurent und Vogue. Was die Schauspielerin und ehemalige UN-Sonderbotschafterin der Weltgesundheitsorganisation allerdings nicht davon abgehalten hat, ihren Wurzeln nachzuspüren. Und wer weiß, vielleicht hat das (oberflächliche) Showbusiness sie ja erst recht dazu beflügelt, sich mit ihrem Heimatland Äthiopien auseinander zu setzen. Als sie erfuhr, dass das traditionelle Webhandwerk in ihrer Heimat ernsthaft bedroht war, rief sie 2007 die Initiative Lemlem ins Leben, ein Charity Projekt, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, diese uralte Kunstform vor dem Aussterben zu bewahren. Auf Amharisch, der Landessprache der Äthiopier, bedeutet Lemlem übrigens »erblühen«. Dank ihrem Engagement hat Kebede der traditionellen Webkunst tatsächlich zu einem Wiedererwachen und gelernten Webern zu wirtschaftlicher Unabhängigkeit verholfen. Die handgewebten Baumwolltuniken und Kleider sind über Onlineshops wie net-a-porter oder mytheresa zu beziehen. Womit sich der Luxus-Kreislauf wieder schließt. Aber auf eine verdammt schöne Weise. Neben den transparenten, mit farbigen Webstreifen verzierten Kleidern und Tuniken fertigt das Label auch Heimtextilien sowie Apparel für Kids und Männer an.

 

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SSEKO – Sandalen made in Uganda
Nichts für Bindungsängstliche – dafür ein echtes Allroundtalent: Die farbigen Bänder-Sandalen von Sseko lassen sich auf mannigfaltige Weise binden und drapieren. SSEKO steht für Fair Trade und Slow Fashion – die Manufaktur beschäftigt junge Frauen in Uganda und verhilft ihnen auf diese Weise zu einem Stipendium am College. Abgesehen von den Sandalen fertigt das Label übrigens auch wunderschöne Taschen und Accesoires. Zu beziehen über kinfolkz.de.

 

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ETHNIA BARCELONA – Sonnenbrillen, inspiriert von Afrika
Animalprints all over: Sämtliche Sonnenbrillen der (ganz eindeutig) von Afrika inspirierten Kollektion »Wild Love in Africa« von Ethnia Barcelona sind aus umweltfreundlichem Acetat gefertigt. Für die Kampagnenmotive der Kollektion ist der preisgekrönte Fotojournalist Steve McCurry verantwortlich, der für dieses Projekt in Zusammenarbeit mit der NGO Africa Rising Foundation – einer Non-Profit-Organisation, die Ende der 90er Jahre von Ndaba und Kweku Mandela gegründet wurde, um zur Entwicklung auf dem afrikanischen Kontinent beizutragen – durch Afrika gereist ist. Beides – Eindrücke und Sonnenbrillen können sich definitiv sehen lassen.

 

Peppermynta-Fair-Fashion-Afrika-Brother-VelliesBROTHER VELLIES – handgefertigte Schuhe und Sandalen
Wer gerne ein wenig exzentrischer (zu Fuß) unterwegs ist, für den dürften die Entwürfe des Schuhlabels Brother Vellies genau das Richtige sein. Die Modelle werden in Südafrika, Kenia und Marokko handgefertigt und tragen so lustige und bezeichnende Namen wie »Whiskey Tufted Dhara Sandal«, »Indigo Zanzibar Sandal« oder »Madras Burkina Slide». Der Großteil der Schuhe wird aus Antilopen- oder Springbockleder gefertigt – beides natürliche Nebenprodukte, da diese Tiere aufgrund ihrer Überpopulation ohnehin getötet werden müssten. Daneben verwendet das Unternehmen für die Herstellung seiner Schuhe unter anderem auch Materialen wie alte Denims oder Autoreifen, Biobaumwolle sowie vorwiegend pflanzlich gegerbtes Leder.

 

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MAXHOSA – Die afrikanische Antwort auf Missoni
Die bunt gemusterten und symbolträchtigen Strickwaren von MaXhosa by Laduma sind inspiriert von den Initiationsritualen der Xhosa – ein schwarzafrikanisches Stammesvolk, das nach den Zulu zur zweitgrößten Ethnie Südafrikas zählt. Ludama, Gründer des 2010 gegründeten Stricklabels MaXhosa by Laduma legt allergrößten Wert darauf, dass sämtliche Fertigungsprozesse – das Färben, Spinnen und Stricken der Produkte – in seinem Heimatland Südafrika stattfinden.

 

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SOKO – handgefertigter Schmuck aus Nairobi
Soko vertreibt wunderschönen handgefertigten Schmuck in Zusammenarbeit mit Kunsthandwerkern aus Nairobi – Statementketten oder filigrane Ohrringe, die beispielsweise aus recycelten Slum-Abfällen gerfertigt werden. Zu jedem Schmuckstück steht abgesehen von der Materialangabe, jeweils eine ausführliche Entstehungsgeschichte.

 

Fotos: Steve McCurry, Sarah Rubensdoerffer, PR

 

Und hier geht es zu unserem ersten Teil des Made in Africa-Specials.

 

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