Purestain Kritik – Eco Fashion von Influencerin Gerda Lewis?

Purestain Kritik – Eco Fashion von Influencerin Gerda Lewis? Warum wir das Label kritisch sehen. Fair Fashion und nachhaltige Mode von Purestain?

Influencerin Gerda Lewis plant angeblich mit Purestain ihr eigenes Eco Fashion Label in den nächsten Wochen zu launchen. Warum wir mehr als gespannt darauf sind, wie diese Modemarke umgesetzt wird, wieso sich immer ein Blick auf die Mitgründer lohnt und weshalb unserer Meinung nach mehr zu einem Eco Fashion Label gehört als nur nachhaltige Kleidung.

Purestain Kritik – Eco Fashion von Influencerin Gerda Lewis? Warum wir das Label kritisch sehen. Fair Fashion und nachhaltige Mode von Purestain?Quelle: Instagram-Seite von Purestain (Screenshot vom 19.3.2021)

0 Beiträge. Bereits 13.400 Follower. So sieht es auf dem Instagram Account des Labels Purestain aus, welches in den kommenden Wochen gelauncht werden soll. »a new standard in fashion« steht auf dem Profil geschrieben. Aha – da werden wir ja gleich schon hellhörig. Das seit 09. März 2021 im Handelsregister Hamburg eingetragenen Label wurde von Model und Influencerin Gerda Lewis mitbegründet. Als ehemalige GNTM Kandidatin und Bachelorette erreicht sie heute über 1 Millionen Follower via Instagram.

Purestain Kritik – Eco Fashion von Influencerin Gerda Lewis? Warum wir das Label kritisch sehen. Fair Fashion und nachhaltige Mode? Gesellschafterliste von PurestainQuelle: Auszug aus der Gesellschafterliste von Purestain GmbH

Schauen wir uns den Eintrag der Gesellschafterliste von Purestain mal genauer an, sehen wir, dass ihr Purestain nicht alleine gehört. Neben ihren 45% hält ein weiterer Gesellschafter 10%. Die restlichen 45% gehören Dennis Franco Arnold, Gründer des Modelabels Hoodie Collab, welches Kleidungsstücke häufig über Influencer-Kooperationen vermarktet und angibt, nachhaltig und unter sehr guten Arbeitsbedingungen zu produzieren. Wir wollten mehr zu diesen Bedingungen erfahren und haben Hoodie Collab einige Fragen zugesandt, die wir am Ende des Artikels noch nachträglich eingefügt haben. Leider erreichten uns die Antworten unserer Fragen nicht mehr rechtzeitig vor Fertigstellung dieses Artikels.

Purestain Kritik – Eco Fashion von Influencerin Gerda Lewis? Warum wir das Label kritisch sehen. Fair Fashion und nachhaltige Mode von Purestain?Quelle: hannaahcarolina/Instagram

Hoodie Collab – schnell, schneller, am schnellsten kaufen

Das Hamburger Label Hoodie Collab gehört definitiv nicht zu unserem Geschmack. Geschmäcker sind verschieden. Und das ist auch gut so, denn so können sich Menschen mit Formen, Farben und Schnitten ganz unterschiedlich ausdrücken. Doch Style hin- oder her, es gibt einige Dinge, die für uns nichts in der nachhaltigen Modewelt verloren haben. Ganz weit vorne? Künstliche Verknappung. Ein vielgeliebtes Marketing-Instrument, das dir durch limitierte Auflagen und begrenzte Stückzahlen suggeriert, dass du jetzt unbedingt sofort kaufen musst. Sonst ergibt sich die Chance auf Produkt XYZ nie wieder. Alles andere als nachhaltig, denn wir kaufen aus einem Mangelgedanken heraus und oftmals nicht, weil wir etwas wirklich brauchen. Hoodie Collab nutzt dieses Tool ebenfalls zu Werbezwecken – gerne auch, wie der oben zitierte Instagram Post zeigt, über Influencer:innen, die in ihren Postings extra Zeitdruck aufbauen. Wie zum Beispiel in dem obigen Bild von Influencerin @hannaahcarolina zu sehen ist. Sie posiert für einen neuen Hoodie Collab Pullover, der mit dem Claim »Say No To Fast Fashion« wirbt. Sie hat sogar für ihre Follower:innen einen Countdown eingesetzt, damit der Verkaufsstart auch ja nicht verpasst wird.

Purestain Kritik – Eco Fashion von Influencerin Gerda Lewis? Warum wir das Label kritisch sehen. Fair Fashion und nachhaltige Mode von Purestain? Hoodie Collab: Water is a human rightQuelle: Website von Hoodie Collab

Werfen wir einen genaueren Blick auf die Kollektion von Hoodie Collab, stolpern wir in Sachen Nachhaltigkeit über einige Themen. »Water is a human right« ziert die Rückseite eines großen Oversize-Hoodies, wie auf dem obigen Bild des Webshops, in dem der Pullover präsentiert wird, zu sehen ist. Ein Pullover, der anscheinend in Kooperation mit Viva Con Agua entstanden ist. Und der, wie dem Angebot zu entnehmen, zu 70% aus konventioneller Baumwolle hergestellt wurde. Konventionell angebaute Baumwolle ist in Sachen Wasser eine riesige Ressourcenverschwendung, denn sie verbraucht rund 90% mehr Wasser als Bio-Baumwolle. Zudem werden auf konventionellen Baumwolle-Plantage Unmengen an Pestiziden und Chemikalien verwendet, die ins Grundwasser gelangen und es verschmutzen. Wie kann so ein Hoodie, der dann auch noch laut Produktbeschreibung 30% Virgin-Polyester enthält, welches beim Waschen Mikroplastik abgeben könnte und durch diesen Materialmix gar nicht recycelbar ist, für ein so wichtiges Thema werben? Der von Viva Con Agua übernommene Claim »Wasser für alle – alle für Wasser«, der im Shop genutzt wird, wirkt auf uns deplatziert. Und die Spende von 10.000 Euro an Viva Con Agua machen nicht wett, dass für die Herstellung der 250 limitierten Aktions-Hoodies konventionelle Baumwolle verwendet und dafür sehr viel Wasser verschwendet wurde.

Wir haben im Zuge dessen recherchiert, wie Viva Con Agua zu der Zusammenarbeit mit Hoodie Collab steht und sind dabei auf eine interessante Quelle gestoßen. Auf netzpolitik.org finden wir heraus, dass sich Viva Con Agua von der Kooperation im Nachhinein distanziert hat. Nicht etwa wegen der nicht vorhandenen Bio-Baumwolle. Sondern vielmehr, weil Hoodie Collab Gründer Dennis Arnold laut netzpolitik.org Verschwörungsmythen verbreitet. Micha Fritz, einer der Gründer von Viva con Agua, erklärte gegenüber netzpolitik.org, dass die Kooperation von Hoodie Collab initiiert wurde, er aber den Fehler gemacht habe, sich vorab nicht ausreichend über Dennis Arnolds Ansichten zu informieren.

Purestain Kritik – Eco Fashion von Influencerin Gerda Lewis? Warum wir das Label kritisch sehen. Fair Fashion und nachhaltige Mode von Purestain? Infoluencer auf TwitterQuelle: Infoluencer/Twitter

Wir wollten mehr über Dennis Arnold erfahren und sind unter anderem auf die Recherchen von Infoluencer aufmerksam geworden. In einem ausführlichen Twitter-Post teilt Infoluencer sowohl Postings von Dennis Arnold als auch von Gerda Lewis, wie auf dem oben platzierten Bild zu sehen ist. Zum einen nimmt Infoluencer Bezug auf eine Story von Dennis Arnold, in der er, wie auf den Bildern erkennbar, die Berichterstattung der Hamburger MOPO über die aktuelle Klimalage als »Medienterror« bezeichnet. Auch Postings von Gerda Lewis werden gezeigt, wie man den Screenshots des Twitter-Posts entnehmen kann. Sie wird auf Meinungen von Dennis Arnold angesprochen und reagiert in ihren Stories entsprechend darauf. Sie wird von einem Follower konfrontiert, wie sie damit klarkomme, dass Dennis Arnold ein »Verschwörungstheoretiker« sei. Gerda Lewis veröffentlichte dazu eine Story, dass sie Dennis Arnolds Ansichten teile und sich aktuell an die Corona-Regeln halte, weil sie müsse, nicht weil sie es gut finde. Sie schiebt Dennis Arnolds Ansichten rund um die aktuelle Corona-Pandemie in die Kategorie »Meinungsfreiheit« und sagt, dass es keine Verschwörungstheorien gebe, sondern nur Spekulationen.

Gerda Lewis oder die Frage – Wie authentisch sollte eine Eco Fashion Gründerin sein?

Purestain Kritik – Eco Fashion von Influencerin Gerda Lewis? Warum wir das Label kritisch sehen. Fair Fashion und nachhaltige Mode von Purestain?Quelle: @gerdalewis/Instagram und @gerdalewis/Instagram

Purestain Kritik – Eco Fashion von Influencerin Gerda Lewis? Warum wir das Label kritisch sehen. Fair Fashion und nachhaltige Mode von Purestain?Quelle: Website von Prettylittlething

Wie auf dem Bild oben von Gerda Lewis auf Instagram zu sehen. Heute Fast Fashion von Zara, Na-Kd, Prettylittlething oder H&M und morgen ein eigenes Eco Fashion Label? Wenn wir durch die Instagram-Stories und Postings von Gerda Lewis scrollen, bekommen wir gleich Fast-Fashion-Frust. Zum Beispiel von der Plastiklederhose der Marke Prettylittlething, die Gerda Lewis, wie oben auf dem Bild ersichtlich, in ihrer Story geteilt hat. 16 Pfund, also rund 18 Euro, soll die Hose, die im Prettylittlething Onlineshop angeboten wird, kosten. Wir kriegen das persönlich irgendwie nicht zusammen: Gefühlt jeden Tag ein neues Outfit und Empfehlungen für Fast Fashion-Konzerne, die wirklich alles andere als nachhaltig, geschweige denn fair oder sozial herstellen, aber dann ein Eco Fashion Label wie Purestain gründen?

Purestain – Pure und sustainable?

Purestain. Für uns klingt das wie eine Wortkreation aus Pure und Sustainable. Mit welcher Expertise gründet eine Person wie Gerda Lewis ein nachhaltiges Fashion-Label? Aus Überzeugung? Bisher ist Gerda Lewis uns nicht dadurch aufgefallen, dass sie faire und nachhaltige Mode trägt oder bewirbt. Sie scheint eher von Billigmode und kurzweiligen Trends überzeugt zu sein als von natürlichen Materialien und ökofairen Fashion Brands. Ist es ein guter Vorsatz? Maybe – und sie überrascht uns die kommenden Wochen mit einem Öko-Makeover? Vielleicht macht sie all das aber auch nur, weil es gerade hip ist? Wir werden es sehen. Spätestens wenn sie ihre ersten Kleidungsstücke bei Purestain anbietet.

Nachhaltigkeit ist kein Marketing-Begriff, es ist eine holistische Einstellung

Vor einigen Tagen haben wir einen schönen Satz gelesen: »Influencers – please think about your influence!« Und da steckt so viel dahinter. Es geht nicht darum, ein heiliger Öko-Engel zu sein. Das ist keine:r von uns. Vielmehr geht es darum, Ideale und Werte nicht zu verwässern. Die Reichweite über die sozialen Medien kann ein grandioser Katalysator sein, vor allem, wenn Menschen in der Welt etwas verändern und andere mit ihrer Arbeit inspirieren möchten, ebenso aktiv zu sein. Aber eine Influencerin, grob übersetzt ein:e Beeinflusser:in, kann dich auch davon überzeugen, dass ihre Wahrheit die richtige ist. Klar – es gibt nicht die eine ultimative Wahrheit. Aber es gibt Fakten. Und es gibt förderliche Richtlinien für transparente Lieferketten sowie für faire und nachhaltige Mode. Alles andere ist Greenwashing.

Gerda Lewis erreicht so viele Menschen. Das kann etwas Großartiges sein, wenn ihr Label gut durchdacht ist. Wir wünschen uns sehr, dass Gerda Lewis uns mit Purestain überrascht. Dass sie ein nachhaltiges Fair Fashion Label aus ihrem Hütchen zaubert und ihre Follower darüber aufklärt, wie uncool es ist, Fast Fashion aus nicht nachhaltigen Materialien zu shoppen.

Alles Gute für den Start von Purestain, Gerda. Auf dass du deine hohe Reichweite dafür nutzt, unsere wunderschöne Erde zu schützen und die Welt wieder ein bisschen besser zu machen.

 

Foto: Imago/Eventpress/Golejewskix

 

Sind Influencer-Label der neueste Stern am Nachhaltigkeits-Himmel? Wir haben Nu-In, das angeblich nachhaltige Label von Stefanie Giesinger und Marcus Butler, genauer unter die Lupe genommen. Hier geht es zu unserem Artikel: Nu-In – Warum wir das Label von Stefanie Giesinger und Marcus Butler kritisch sehen

Nachhaltige und faire Mode gefällig?

Ihr sucht Fair Fashion Brands, die stylische Eco Mode machen? Dann geht es hier zu unserer Lieblingsliste:

Wunderwerk*

Jan´n June*

Thinking Mu*

Armedangels*

Lovjoi*

Kings of Indigo*

Suite 13*

CUS*

People Tree*

Kuyichi*

Embassy of Bricks and Logs*

Mila Vert*

Knowledge Cotton Apparel*

 

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Ihr sucht noch mehr faire und nachhaltige Mode? Ab sofort findet ihr mit unserem Brandfinder Fair Fashion Labels, Naturkosmetik Marken und nachhaltige Eco Lifestyle Produkte auf einen Klick – von uns kuratiert und geprüft.

 


Rechtsanwalt Thore Levermann, Fachanwalt für Medienrecht, Urheberrecht, NutzungsrechtDieser Artikel wurde vor Veröffentlichung rechtlich geprüft. An unserer Seite? Thore Levermann – Rechtsanwalt unserer Herzen. Er begleitet uns bereits seit einigen Jahren zuverlässig und mit vollem Einsatz zu allen rechtlichen Fragen rund um Peppermynta. Thore Levermann ist Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht, für gewerblichen Rechtsschutz und Spezialist im Datenschutzrecht. Er berät zahlreiche Influencer:innen, Blogger:innen sowie Fotograf:innen und ist darüber hinaus Dozent für Presserecht an der Akademie für Publizistik. Thore Levermann ist Gründungspartner der Hamburger Kanzlei WLHK und selbstverständlich auf allen digitalen Wegen erreichbar.

 

 

 

Nachtrag der Redaktion:

Am 05. April erreichten uns nach zweifacher Nachfrage die Antworten von Hoodie Collab auf die von uns am 18. März gestellten Fragen.

Wir möchten uns bei Dennis Arnold für seine Zeit und die Mühe bedanken – das ist nicht selbstverständlich. Zeitgleich empfinden wir seine Antworten trotz der Antwortfülle als schwammig und unpräzise. Viel hilft nicht immer viel. Wir finden, dass Dennis Arnold das Wort »Standards« inflationär gebraucht, ohne irgendwie/irgendwo im Detail zu erklären, wie diese Standards im Detail bei Hoodie Collab ausgeführt werden, was sie bedeuten und was sie umfassen. Ebenfalls macht es den Eindruck auf uns, als schmeiße er mit irgendwelchen Siegel-Namen um sich, ohne sich wirklich richtig mit diesen Siegeln auszukennen. Zu seinen Antworten schickt er uns acht Dokumente über Zertifikate und Audits, wovon sieben veraltet sind und teilweise von 2017 stammen.

Wir haben uns deshalb noch einmal mit unterschiedlichen Expert:innen aus der ecofairen Szene ausgetauscht. Sie haben uns zum Beispiel rund um das Thema GOTS-Zertifizierung darin bestärkt, dass wir nichts zu den aktuellen Arbeitsbedingungen sagen können. Dennis Arnold hätte uns auch easy die relevante GOTS Nummer zur Verfügung stellen können, hat er aber nicht. Unsere Schnellrecherche bei GOTS hat ergeben, dass weder Purestain und Hoodie Collab noch die produzierenden Firmen noch der Stofffabrikant eine GOTS-Zertifizierung besitzen. Die gesamte Herstellung muss bestimmten ökologischen und sozialen Standards entsprechen, um bei GOTS gelistetet zu werden. Nach den GOTS -Richtlinien darf ein Produkt nur dann als GOTS-zertifiziert bezeichnet werden, wenn die gesamte Wertschöpfungskette und das Endprodukt zertifiziert sind. Dies ist bei Purestain und Hoodie Collab nicht der Fall. Das uns gegenüber dennoch ein Verweis auf die GOTS -Zertifizierung erfolgt, halten wir für sehr problematisch.

Darüber hinaus platziert Dennis Arnold das BSCI-Siegel, welches angeblich die Arbeitsbedingungen kontrollieren soll. Allerdings wird in den Audits dieses Siegels festgehalten, dass für die Zertifizierung existenzsichernde Löhne nicht verpflichtend seien. Des weiteren hat uns Dennis Arnold das Siegel-Zertifikat einer seiner Produktionsstätten in Anatolien zugesandt, welches in Kleinasien und nicht in Europa liegt. Und das, obwohl er sagt, Hoodie Collab produziere komplett in Istanbul bzw. in Europa.

In seinen Antworten gibt Dennis Arnold darüber hinaus an, dass seine Produktionsstätte Oeko-Tex zertifiziert sei. Das Oeko-Tex Siegel ist ein solides, aber es hat nicht direkt etwas mit Nachhaltigkeit zu tun, sondern sichert nur – je nach Klassifizierung – dass das Endprodukt nicht (mehr!) belastet ist. Wie und womit die Stoffe, Zutaten und Produkte vorab hergestellt und behandelt wurden, ob die Arbeiter:innen mit giftigen Chemikalien hantieren, geht daraus nicht hervor, vom Anbau bzw. der Tierhaltung ganz abzusehen.

Ein uns gut bekannter Brancheninsider trifft ein vernichtendes Urteil: »Sieht für mich so aus als hätten die keine Ahnung und möchten nur auf den Nachhaltigkeitszug aufspringen oder halten die Verbraucher für blöd, oder beides.« Wir müssen uns dem leider anschließen. Ob Dennis Arnold und Gerda Lewis gemeinsam mit Purestain »a new standard in fashion« etablieren werden, glauben wir leider nicht.

Hier geht es zu unseren Fragen an Hoodie Collab:

Um diesen Artikel weiter transparent aufzubauen, sind unsere Fragen und die entsprechenden Antworten 1 zu 1 von Denis Arnold von Hoodie Collab anbei einsehbar:

Nachhaltigkeit spielt für uns eine große Rolle, mit welchen Maßnahmen setzt ihr Nachhaltigkeit in eurem Unternehmen um?
Nachhaltigkeit ist bei uns ein sehr wichtiges Thema, welches einerseits für die Herstellung unserer Kleidung bedeutsam ist und anderseits für unser Unternehmen ein wichtiger Teil unserer Vision darstellt. Unsere Mission ist es, über unsere Kleidung, den Content und Umgang mit den Menschen, Bewusstsein zu schaffen, Bewusstsein für die in unseren Augen wichtigen und essentiellen Dinge im Leben – dazu gehört natürlich auch der Umgang mit unserer Umwelt, unserem Planeten. Wir klären über für uns wichtige Themen auf und verbinden hochwertige Bekleidung mit einer starken Message. Wir sehen uns nicht nur als Streetwear Bekleidungsmarke sondern als ein Unternehmen, welches zum Umdenken anregt. Wir haben uns der Herausforderung angenommen mit jedem unserer Hoodies eine Message zu transportieren. Das Thema Nachhaltigkeit (auch Verantwortlichkeit) spiegelt sich unserer Unternehmensphilosophie in den vier Säulen wieder: Nature, Urban, Universe, Humility.

Bei der Herstellung der Kleidung setzen wir sehr großen Wert auf die Einhaltung unserer nachhaltigen Standards. Unsere Produkte durch den Einsatz von hochqualitativen Materialien aus. Unser Produktionsprozess erfüllt den OKOTEX 100 Standard (Anmerkung der Redaktion: Es ist wohl das Siegel Oeko-Tex Standard 100 gemeint), dieser besagt unter anderem auch, dass alle Bestandteile unserer Bekleidung auf Schadstoffe geprüft wurden und somit für unsere Kunden gesundheitlich unbedenklich sind. Demnach achten wir bei der Produktion nicht nur auf die eingesetzten textilen Rohstoffe sondern prüfen ob alle weiteren Bestandteile, wie Reisverschlüsse, Knöpfe usw. unsere Standards erfüllen. Diese ganzheitliche Betrachtungsweise setzen wir ebenfalls bei der Stofffärbung um, bei welcher wir nur nachhaltige Farben einsetzen. Diese sind hautfreundlich und gefährden nicht die Umwelt, da sie beispielsweise keine Phosphate enthalten.

Laut euren Angaben sind eure Kleidungsstücke »Made In Europe«, es gibt ein Produktionsvideo aus Istanbul. Produziert ihr die komplette Kollektion in Istanbul?
Wir produzieren alle Kollektionen in Istanbul. Aufgrund unserer freundschaftlichen Ebene arbeiten wir eng mit unserer ausgewählten Produktionsstätte zusammen. Treue, Miteinander und gemeinsames Wachstum steht hier ebenfalls für uns im Vordergrund.
 
Wie werden die Arbeitsbedingungen in euren Produktionsstandorten überprüft? Haben die Firmen Siegel? Wird den Textilarbeiter:innen der Mindestlohn gezahlt?
Wie oben beschrieben ist eine unserer Säulen Humility. Daher ist es uns ein wichtiges Anliegen, faire Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. Die Produktionsstätte erfüllt mehrere Zertifikate, welche die Einhaltung der fairen Arbeitsbedingungen sicherstellen. Neben den eben genannten OKOTEX 100 Standard (Anmerkung der Redaktion: Es ist wohl das Siegel Oeko-Tex Standard 100 gemeint), erfüllt unser Produktionsstandort auch die Anforderungen des BSCI– Zertifikats. Vergeben wird dies von dem unabhängigen, deutschen TÜV Nord. Dieses Zertifikat stellt sicher, dass der Arbeitsschutz der Mitarbeiter gewährleistet wird. Unter anderem wird geprüft, ob die Betriebe über faire Arbeitszeiten und eine angemessene Vergütung der Arbeitskräfte verfügen. Zudem werden Zwangsarbeit, Kinderarbeit, Diskriminierung am Arbeitsplatz und prekäre Arbeitsverhältnisse verboten. Ein wichtiger Punkt ist zudem der Schutz von jugendlichen Arbeitnehmern, das Recht der Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen, sowie die Verfolgung der Zielsetzung des Umweltschutzes und des ethischen Wirtschaftens.

Eine weitere Zertifizierung, welche uns auszeichnet ist das international anerkannte SEDEX-Siegel. Somit stellt unsere Produktionsstätte sicher, dass die Informationen über die jeweiligen Produktionsschritte transparent zur Verfügung stehen und die Lieferkette der sozialen Verantwortung gerecht wird.

Eine weitere Zertifizierung, auf die wir sehr stolz sind ist das GOTS (Global Organic Textile Standard) Siegel. Hierbei wird vor allem der textile Herstellungsprozess überwacht, indem jeder Produktionsschritt nachvollziehbar dargestellt wird und der Einsatz von Chemikalien während der Herstellung geprüft wird. Ein wichtiger Punkt der in diesem Standard ebenfalls überprüft wird, ist neben der Textilproduktion, auch die Rohstoffproduktion, sprich der Anbau der verwendeten Materialien.

Wie sichert ihr ab, dass es vor Ort in euren Fabriken oder den Plantagen, von denen ihr eure Baumwolle bezieht, keine Kinderarbeit gibt?
Dies wird in dem GOTS Standard, welcher sich auch auf die Rohstoffproduktion konzentriert kontrolliert und ausgeschlossen.

Aus welchem Land bezieht ihr die Baumwolle für eure Hoodies?
Die Baumwolle beziehen wir direkt aus der Türkei, um Emissionen einzusparen und die Wirtschaft des Landes zu unterstützen. Zudem ist dies auch ein logistischer Vorteil für uns, um agiler auf neue Produktionsaufträge eingehen zu können.

Werdet ihr zukünftig auch Bio-Baumwolle verwenden?
Das ist aktuell in Planung für eine neue, nachhaltige Marke in unserem Hause und auch für Hoodie Collab wollen und werden wir künftig Bio-Baumwolle, sowie recyeltes Polyester verwenden.