Moin Wintergemüse, hallo Grünkohl – ein Tag auf dem ökologischen Bio-Hof Gut Wulksfelde

WIN WIN WIN! Leckerschmecker Winterzeit. Das funktioniert auch regional ganz wunderbar. Was die ökologische Kreislaufwirtschaft damit zu tun hat, haben wir vor Ort auf dem Gutshof gelernt. Erfahrt heute außerdem mit welchen Rezeptideen ihr unser liebstes Wintergemüse Grünkohl zu eurem neuen It-Piece in der Küche macht. Trommelwirbel: Wir verlosen heute gemeinsam mit den BIOSpitzenköchen eine Ackerpazelle der Ackerhelden – für deine Bio-Gemüsesaison 2021.

Der Trecker wackelt gemütlich brummend an mir vorbei, während die morgendliche Sonne die letzten Wolkenzüge am Himmel weg küsst. Vor einigen Wochen haben wir das Gut Wulksfelde bereits auf einem Hamburger Wochenmarkt getroffen. Damals noch im Sommer-Rock. Heute mit Kapuze und dicker Mütze. Meine Schuhe versinken im fluffigen, frisch umgepflügten Acker der Bio-Gemüsegärtnerei auf dem Gut. Der Bio-Hof, vor den nördlichen Toren Hamburgs gelegen, ist einer von 290 »Demonstrationsbetrieben Ökologischer Landbau«. Und wir mittendrin. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Moin Wintergemüse, hallo Grünkohl – ein Tag auf dem ökologischen Bio-Hof Gut Wulksfelde

Moin Wintergemüse, hallo Grünkohl – ein Tag auf dem ökologischen Bio-Hof Gut Wulksfelde

Moin Wintergemüse, hallo Grünkohl – ein Tag auf dem ökologischen Bio-Hof Gut Wulksfelde

Moin Wintergemüse, hallo Grünkohl – ein Tag auf dem ökologischen Bio-Hof Gut Wulksfelde

»Wow, der Boden ist so mega weich«, fachsimpel ich vor mich hin. Charlotte, Gemüsegärtnerin in der Gutsgärtnerei, lächelt: »Wir behandeln die Böden ja auch gut«. Das sehe und fühle ich in diesem Moment. Und just im nächsten schmecke ich es. Charlotte zieht wie eine Gemüse-Amazone ihr Gärtnerinnen-Messer aus der Tasche, hebt behutsam einen kleinen Fenchel aus dem Boden und schneidet die Wurzel für mich ab. »Einfach roh?«, blubbert die Stadtpflanze aus mir heraus. Charlotte gönnt sich selbst einen Bissen. Einfach roh. Na gut. Genüsslich beiße ich in den kleinen Snack-Fenchel – der sei bereits nachgewachsen aus der Wurzel, erklärt mir Charlotte, während ich fröhlich an meinem Mini-Gemüsestick mümmel und ihren schlauen Worten lausche. Ich glaube, es war der leckerste Fenchel, den ich je gegessen habe.

Moin Wintergemüse, hallo Grünkohl – ein Tag auf dem ökologischen Bio-Hof Gut Wulksfelde

Moin Wintergemüse, hallo Grünkohl – ein Tag auf dem ökologischen Bio-Hof Gut Wulksfelde

Moin Wintergemüse, hallo Grünkohl – ein Tag auf dem ökologischen Bio-Hof Gut Wulksfelde

Kreislaufwirtschaft – what goes around comes around

Bio beginnt im Boden. Das erklärt uns auch Güde Martensen, hauptverantwortliche Landwirtin auf dem Gut Wulksfelde und studierte Öko-Agrarwissenschaftlerin. Das Zauberwort? Fruchtfolge. Kartoffeln beispielsweise haben eine fünfjährige Fruchtfolge. Das bedeutet, dass nur alle fünf Jahre Kartoffeln auf demselben Acker angebaut werden dürfen. Die ökologische Landwirtschaft nutzt ihre Böden im Jahresrhythmus. Dabei stehen die Fruchtbarkeit und die Gesundheit der Böden an oberster Stelle.

Die biologische Kreislaufwirtschaft ist darauf bedacht, dass Nährstoffe im Boden erhalten bleiben. Denn synthetischer Dünger ist im Ökolandbau nicht erlaubt. Die Rechnung geht natürlich nicht zu 100% auf, da wir Menschen die Bio-Leckereien verzehren, sodass ein Teil der Nährstoffe mit der Pflanze aus dem Kreislauf gelangt. Das ist natürlich Sinn und Zweck der Sache. Gleichzeitig benötigen Gemüsesorten, damit sie groß und stark und voller Nährstoffe sein können, selbst welche. Eine Lösung: Nach der Ernte wird zu großes oder zu kleines Gemüse wieder in den Acker eingearbeitet. Die entfernten Blätter des von Hand geernteten Radicchio-Salats bleiben ebenfalls einfach auf dem Feld liegen und werden später in die Erde eingepflügt. Eine direkte Nährstoff-Rückgabe. Wie beruhigend und schön das aussehen kann, bewundern wir selbst, als Charlotte uns Hof-Hund Otto vorstellt, der aufmerksam über zwei weitere Gärtner:innen wacht. Die beiden entblättern jeden einzelnen Salatkopf liebevoll per Hand. Der abgeerntete Acker sieht aus wie ein Monet-Gemälde, so harmonisch tanzen die Farben der reifen Salatblätter ineinander über.

Doch Kreislaufwirtschaft ist nicht nur schön anzusehen. Sie bedeutet noch mehr. Ökologische Landwirtschaftsbetriebe dürfen nicht mehr Tiere auf einem Betrieb halten, als durch die eigenen Flächen mit Futter versorgt werden können. Das gleiche gilt für den organischen Dünger: Es dürfen nur so viele Tiere gehalten werden, wie die eigenen Flächen an Wirtschaftsdünger aus der Tierhaltung aufnehmen können.

Moin Wintergemüse, hallo Grünkohl – ein Tag auf dem ökologischen Bio-Hof Gut Wulksfelde

Moin Wintergemüse, hallo Grünkohl – ein Tag auf dem ökologischen Bio-Hof Gut Wulksfelde

Leguminosen Superstar

Nachdem wir gemeinsam mit Güde den riesigen Kartoffelspeicher des Guts bestaunt haben, geht es wieder raus. Wieder versinken meine Schuhe im weichen Boden. Während ich so stehe und staune, erzählt mir Güde mehr über die grüne Pracht, auf der wir uns aktuell, unweit des Kartoffelspeichers, befinden. Hier wachsen Ackerbohne und Ölrettich, eine ziemlich coole Gang. Beide sind so genannte Zwischenfrüchte. Das heißt sie werden zwischen zwei Hauptfrüchten auf dem Acker angebaut. Ölrettich speichert noch im Boden vorhandenen Stickstoff, der mit dem Regen ausgewaschen würde. Die Ackerbohne ist eine sogenannte Leguminose. Das Tolle an Leguminosen? Sie können Stickstoff aus der Luft über Knöllchenbakterien an den Wurzeln im Boden binden und liefern so den wichtigen Dünger auf natürlichem Weg.

Ölrettich und Ackerbohne geben dem Boden Stickstoff zurück, werden teilweise als Tierfutter verwendet oder ebenfalls wieder in den Boden eingearbeitet. Damit bleiben auch die Düngemittel nachhaltig, regional und der Boden gesund. Ökologische Landwirtschaft schützt so den Boden und das Grundwasser. Und, sie schmeckt! Nicht nur frisch vom Feld, wie bei dem Mini-Fenchel, den ich snacken durfte. Sondern auch bei anderem regionalen Wintergemüse. Und jetzt in den kalten Momenten einer unserer Favoriten: der Grünkohl!

Moin Wintergemüse, hallo Grünkohl – ein Tag auf dem ökologischen Bio-Hof Gut Wulksfelde

Moin Wintergemüse, hallo Grünkohl – ein Tag auf dem ökologischen Bio-Hof Gut Wulksfelde

Moin Wintergemüse, hallo Grünkohl – ein Tag auf dem ökologischen Bio-Hof Gut Wulksfelde

Kale me you love me – Grünkohl, unser Winterliebling

Wie ein buschiges Meer aus kleinen Bäumen baut sich Strunk für Strunk der frische Grünkohl vor uns auf. Grünkohl gehört zu meinen Highlights im Winter. Das erinnert dich an Omas matschig verkochten Grünkohl-Schlotz? Nee, Grünkohl geht viel fancier. zum Beispiel leicht gegart, mit Linsen als leckerer Salat. Dieses Rezept der BIOSpitzenköche hat es uns besonders angetan. Auf dem dazu passenden Blog findest du viele, weitere Rezeptinspirationen – zum Beispiel für Grünkohl-Soufflés, yummy!

 

Moin Wintergemüse, hallo Grünkohl – ein Tag auf dem ökologischen Bio-Hof Gut Wulksfelde: Rezept für Grünkohl-Linsen-Salat

Du brauchst für 4 Portionen Grünkohl-Linsen-Salat:

8 große Blatt Grünkohl
150 g rote Linsen
200 ml Wasser, für die Linsen
1 kleine Chilischote
2 EL Sonnenblumenkerne
1 Rosmarinzweig
50 g Rosinen
1 Orange
3 EL Sherry
4 EL heller Balsamico
8 EL Olivenöl
1 TL Apfeldicksaft
Salz

Und so geht’s ab mit dem Grünkohl:

Zunächst die Rosinen abwaschen und in Sherry einweichen (Anmerkung: Wenn du keinen Sherry magst, kannst du die Rosinen auch roh hinzufügen oder ein anderes Trockenobst wie Aprikosen oder Datteln verwenden). Die Orange auspressen und den Saft zur Seite stellen. Den Grünkohl entstielen, zupfen und kurz im Dampf garen; die Linsen ebenfalls in Wasser garen. Währenddessen die Chilischote in Streifen schneiden, den Rosmarin hacken und die Sonnenblumenkerne rösten. Anschließend Chilistreifen, Sonnenblumenkerne und Rosinen mit Balsamico und Olivenöl vermischen. Rosmarin dazu geben und mit Salz, Orangensaft und Apfeldicksaft abschmecken. Zum Schluss den Kohl und die Linsen mit der Vinaigrette marinieren, kurz ruhen lassen und sofort servieren.

Moin Wintergemüse, hallo Grünkohl – ein Tag auf dem ökologischen Bio-Hof Gut Wulksfelde

Mach dich aufn Acker! Werde ein:e Ackerheld:in

Servierfertig ist dann vielleicht auch bald das Bio-Gemüse, das du dir auf deiner eigenen Ackerparzelle ziehen und ernten kannst. Auf dem Gut Wulksfelde bei Hamburg stehen zum Beispiel 40 qm große Parzellen zur Verfügung. Die Ackerhelden bereiten die biozertifizierte Parzelle für dich vor und setzen rund 150 Bio-Jungpflanzen für dich ein. Und dann heißt es: Ran ans Gemüse! Rund sechs Monate kannst du dein eigenes Bio-Gemüse ernten, verköstigen, teilen, wertschätzen. So cool! Ackerhelden-Parzellen gibt es in ganz Deutschland an vielen Standorten.

WIN WIN WIN

2021 soll dein Bio-Gemüse Jahr werden? Dann mach jetzt mit und gewinne deine eigene Ackerhelden-Parzelle für die nächste Saison im Wert von rund 200 Euro. So machst du mit:

Bitte nimm nur Teil, wenn du auch in einer der Regionen lebst, in denen die Ackerhelden vertreten sind.

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3. Den Gewinnspielbeitrag kommentieren und uns verraten: Welches Gemüse möchtest du auf deiner Parzelle anbauen? Und in welcher Region möchtest du dieses Gemüse auf deinem Mietacker anbauen?

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Teilnahmeschluss ist der 09.12.2020 um 23.59 Uhr. Wir drücken allen Teilnehmenden ganz fest die Daumen! Das Gewinnspiel ist ohne Gewähr und der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnehmen kann jede:r ab 18 Jahren. Die Gewinner werden durch das Zufallsprinzip ermittelt. Wenn sich die Gewinner nicht innerhalb von sieben Tagen auf die Gewinnbenachrichtigung melden, wird neu ausgelost. Zur Versendung des Gewinnes wird die E-Mailadresse an die BIOSpitzenköche weitergegeben. Nach erfolgter Versendung werden diese Daten wieder gelöscht. Instagram und Facebook sind in jeglicher Hinsicht von diesem Gewinnspiel freigestellt.

 

Dieser Beitrag ist in Kooperation mit den BIOSpitzenköchen entstanden. Danke, dass wir Dank euch noch einen viel intensiveren und schöneren Blick auf die Wichtigkeit unserer Bio-Höfe erhalten haben. Danke für euer Vertrauen und die schöne Zusammenarbeit.

 

Fotos: Roman Dachsel, Jürgen Holz, Copyright BLE

 

Du möchtest mehr über die BIOSpitzenköche erfahren? Hier geht es zu unserem Artikel: Regionale Lebensmittel – so schnell kommt dein Bio-Gemüse in die Stadt