Heute ist World Refill Day. Der Tag soll ein Bewusstsein für eines der größten Probleme unserer Zeit schaffen: die Verschmutzung unseres Planeten durch Plastik. Menschen werden dazu ermutigt, Trinkflaschen und Co. aufzufüllen, statt sie wegzuwerfen – und so Plastik zu vermeiden. Ins Leben gerufen wurde der World Refill Day von der britischen Umweltorganisation City to Sea. Plus: Wir stellen euch 6 Brands vor, die schon mit Mehrweg-Systemen arbeiten.
Müll sparen wir am besten, indem wir ihn gar nicht erst produzieren
Reuse, reduce, recycle – dieser Dreiklang zur Müllvermeidung ist inzwischen auch außerhalb der Öko Bubble den meisten Menschen ein Begriff. In unserer Wegwerfgesellschaft reicht die Betonung von Recycling nur leider nicht aus. Aus diesem Grund macht World Refill Day auf die Notwendigkeit des Zusatzes »refill«, also Auffüllen, aufmerksam, wenn es um die Vermeidung von Plastikmüll geht: reduce, reuse, refill – und erst dann recycle.
Weltweit treiben laut Schätzungen der Vereinten Nationen mehr als 150 Millionen Tonnen Plastikmüll im Meer. Jedes Jahr wächst diese Zahl um mindestens drei Millionen weitere Tonnen. In der Theorie ist die Idee des recycelten Kunststoffs ein guter Ansatz. In der Realität sieht das Ganze leider etwas anders aus.
Plastikverschmutzung im Meer – von Einwegverpackungen bis Mikroplastik
Schon jetzt ertrinken unzählige Meeresbewohner wortwörtlich in Plastik. Die herumtreibenden und sich nur langsam zersetzenden Plastikpartikel schaden aber nicht nur Meerestiere und jenen zu Lande – Mikroplastik landet auch in unserer Nahrung und in unserem Trinkwasser. Wenn sich Plastik langsam zersetzt, verschwindet es schließlich nicht einfach, sondern zerfällt in winzige Teilchen. So entsteht das sogenannte Mikroplastik. Kleine Fische verwechseln die winzigen Plastikteile im Meer mit Nahrung. Da sie selbst Teil der Nahrungskette sind, landen diese Plastikteile erst in größeren Fischen, und dann auf unserem Teller.
City to Sea zufolge stammt ein Großteil des in Flüssen und Meeren herumtreibenden oder anderweitig in der Umwelt auffindbaren Plastiks von Einwegverpackungen: Einwegbehälter von Take-Away Gerichten und Coffee-To-Go Becher zählen weltweit zu den Top 10 gefundenen Gegenständen an Stränden und übertreffen teilweise sogar die Zahl gefundener Zigarettenstummel, die das traurige Ranking normalerweise anführen.
World Refill Day – Mehrweg statt Einweg & Auffüllen statt Wegwerfen
Die 2015 gestartete »Refill« Kampagne von City to Sea hilft Menschen, ihren Plastikverbrauch zu reduzieren und macht auf eine simple Alternative zur allgegenwärtigen Einwegverpackung aus Plastik aufmerksam: wiederverwendbare Behälter, die »aufgefüllt« werden statt nach einer Benutzung im Müll zu landen. Ob in Form von wiederverwendbaren Trinkflaschen, Mehrwegbechern oder Behältern für dein Mittagessen unterwegs – die Möglichkeiten sind vielfältig.
P.S. Bist du auf der Suche nach einer schicken Mehrweg-Alternative? Hier geht’s zu unserem Artikel über die nachhaltigen Trinkflaschen von Klean Kanteen – inklusive Gewinnspiel! Wir verlosen drei 50 Euro Gutscheine für den Klean Kanteen Onlineshop.
Die zur Kampagne gehörende Refill-App enthält eine Karte mit allen Nachfüllstationen in deiner Nähe. So findest du schnell und unkompliziert das nächste Restaurant, Café oder Geschäft in deiner Umgebung, in dem du deine Wasserflasche gratis auffüllen (lassen) kannst. In Deutschland sind bereits über 900 Nachfüllstationen registriert. In England ist die Zahl der Nachfüllstationen sogar noch höher – hier findest du außerdem auch Orte zum unverpackt einkaufen und solche, die deinen eigenen Kaffeebecher und Behälter für Essen To Go akzeptieren. Das wünschen wir uns auch hier in Deutschland und hoffen, bald mehr Punkte auf unserer Refill-Karte zu entdecken!
Ein ähnliches Konzept hat Refill Deutschland: hier sind deutschlandweit sogar schon über 5.000 Refill Stationen und Trinkbrunnen vermerkt. Teilnehmende Cafés, Geschäfte und Co. erkennst du am Refill Deutschland Aufkleber: überall, wo du den Aufkleber entdeckst, wird deine mitgebrachte Flasche kostenlos mit Leitungswasser aufgefüllt und somit Plastikmüll gespart. Für unterwegs nutzt Refill Deutschland die App »Die Karte von morgen«, die sich jedoch noch in der Beta-Phase befindet.
Brands mit Mehrweg-System – Auffüllen, bitte!
Plastikverschmutzung und der Verzicht von Einwegverpackungen sollten uns nicht nur an einem Tag im Jahr am Herzen liegen. Um Verpackungsmüll zu vermeiden, zieht es uns in den Unverpacktladen, oder mit dem eigenen Gemüsenetz und Stoffbeutel in den nächsten Supermarkt. So viel Bewusstsein für den eigenen Plastikkonsum ist aber leider noch nicht im Mainstream angekommen. Mittlerweile gibt es außerdem viele tolle Brands, für die »Auffüllen, bitte!« ein fester Bestandteil ihres Konzepts ist. Ein Leben mit weniger Plastik wird so zum Kinderspiel:
RECUP | Pfandsystem für Kaffeebecher
Coffee To Go ohne Einwegbecher und Plastikmüll? Das Pfandsystem für Kaffeebecher von Recup macht’s möglich: für einen Euro Pfand erhältst du in teilnehmenden Cafés und Restaurants einen Recup, den du bei deinem nächsten Besuch wieder abgeben oder gegen einen neuen Becher tauschen kannst. Im Laufe seines Lebens ersetzt und spart ein Recup bis zu 1.000 Einwegbecher! Deutschlandweit gibt es mittlerweile über 7.500 Ausgabestellen.
VYTAL | Müllfrei unterwegs essen
Mittagessen unterwegs müllfrei genießen geht mit den Mehrwegbehältern von Vytal. Das kostenlose Leihsystem ist bei rund 1.000 Partner:innen in ganz Deutschland verfügbar und hilft dir, bequem und einfach Verpackungsmüll zu vermeiden. Über die Vytal App leihst du dir die Behälter kostenlos per QR-Code aus, und bringst sie innerhalb von 14 Tagen zurück – das geht in allen Partnerrestaurants und an Vytal-Rückgabeboxen. Die Mehrwegbehälter sind auslaufsicher, BPA-frei und sowohl spülmaschinen- als auch mikrowellengeeignet.
FAIR SQUARED | Naturkosmetik mit Mehrweg-System
Feste Seifen, Shampoo und Co. gibt es neben Unverpacktläden und Zero Waste Online Shops mittlerweile in jeder Drogerie – aber wie passen Kosmetik und Zero Waste zusammen? Fair Squared* hat einen Naturkosmetik-Kreislauf entwickelt, um Müll einzusparen. Wenn die Mehrweggläser und -flaschen von Creme und Co. leer sind, kannst du sie entweder beim Händler deines Vertrauens abgeben oder sie direkt an Fair Squared zurückschicken. Die Behälter werden daraufhin gereinigt und zurück in den Verkauf gebracht.
SOEDER | Naturpflege zum Auffüllen
Angefangen mit eigenen Seifen, ist die Auswahl an Pflegeprodukten bei Soeder inzwischen groß. Die nach eigenen Angaben bio-zertifizierten Naturpflegeprodukte sind plastikfrei in braunen Glasflaschen verpackt – die kannst du in über 80 Refill-Stationen wieder auffüllen lassen. Zehn der Soeder Refill-Stationen befinden sich in Deutschland. Um einer Verunreinigung der Flaschen vorzubeugen, wäschst du sie vor dem Auffüllen gründlich mit heißem Wasser aus. Die Pumpspender können ebenfalls wiederverwendet werden, sollten bei nicht antibakteriellen Produkten wie Shampoo aber besser ausgetauscht werden.
SEA ME | Mit Mehrweg die Meere retten
Warum sollte es Mehrweg-Pfandflaschen aus Glas eigentlich nur für Getränke geben? Das haben sich die Gründer von Sea Me gefragt – und kurzerhand eine Mehrweg-Glasflasche für Seifen und Desinfektionsmittel entwickelt. Die Flakons von Sea Me sehen nicht nur gut aus, sondern sorgen für mehr Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Sind die Flaschen leer, gibst du sie ganz einfach wie Getränkeflaschen im Supermarkt am Leergutautomaten oder der Kasse ab. Daraufhin werden sie gereinigt und zurück in den Kreislauf gebracht – und landen wieder in deinem Bad oder der Küche. Übrigens sind alle Produkte von Sea Me vegan, tierversuchs- und BPA-frei. Auf Parabene, Silikone und Mikroplastik wird ebenfalls verzichtet.
PONYHÜTCHEN | Nachfüllbares Zero Waste Deo
Die Deocremes von Ponyhütchen sind nicht nur vegan und ohne Aluminiumsalze, Alkohol und Konservierungsstoffe – noch dazu sind die Tiegel wiederverwendbar! Bestehend aus robustem Kunststoffharz, können leere Deo-Tiegel einfach wieder aufgefüllt werden und so Plastik sparen. Damit die leeren Verpackungen zurück in den Kreislauf gelangen, schickst du sie entweder direkt zurück an Ponyhütchen, oder du gibst sie beim Händler deines Vertrauens ab. Da die Deocreme auch bei hohen Temperaturen nicht flüssig wird, ist sie übrigens auch im Sommer der perfekte Begleiter für unterwegs.
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Fotos: PR, Karolina Grabowska von Pexels, Bluewater Globe on Unsplash, Connor Olson on Unsplash
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