220 kg Verpackungsmüll verbrauchen wir Deutschen pro Jahr. Neben unverpackt Läden fangen auch immer mehr Supermärkte an umzudenken. So auch Edeka Jensen in Büsum, der gerade das Edeka Mehrweg System als Testprojekt an der Frischetheke ausprobiert.
Ein Urlaub ist ja immer wieder für Überraschungen gut. Da trifft man plötzlich Verwandte im Beachclub oder hat im Strandkorb endlich die eine zündende Idee. Mein Urlaub mit meiner besten Freundin Katja an der Nordseeküste hat mein nachhaltiges Herz freudig überrascht. Im Edeka Büsum konnten wir das neue Pilotprojekt, das Edeka Mehrweg System für die Frischetheke (Käse, Wurst und Fleisch) ausprobieren, welches die Supermarktkette gemeinsam mit dem WWF ausgetüftelt hat.
Investigativ und neugierig wie zwei kleine Kinder probierten wir das Edeka Mehrweg System in Büsum natürlich gleich aus. Dose für 3,99 € erwerben. Einfach zur Käsetheke damit (Wurst und Fleisch steht nicht auf unserem Veggie-Plan – ist aber, bis auf Grillfleisch, auch möglich), ab zur Kasse und bezahlen. Fertig. Beim nächsten Einkauf wirft man die Dose in eine Sammelbox, sagt an der Theke Bescheid und bekommt eine frisch gereinigte Mehrweg-Dose zurück.
Edeka Mehrweg System – Mehr Mehrweg, weniger Verpackungsmüll!
Alle Mehrweg-Dosen werden nach Abgabe von Edeka Büsum professionell gereinigt. Wer unverpackt Supermärkte kennt, weiß: Die »Frischetheken« unterliegen strengen, hygienischen Vorschriften. Der Gesetzgeber regelt, dass wir »leider« nicht mit unseren mitgebrachten Dosen zur Theke schwofen dürfen. Schade – und auch verständlich: Denn wenn wir unsere Behälter einmal nicht richtig gereinigt haben, könnten sich Bakterien oder Keime auf die frischen Lebensmittel übertragen. Nicht so cool! Denn dann können die Sachen eventuell verderben und müssten entsorgt werden. Kleiner Tipp: Man kann freundlich fragen, ob die ausgesuchten Waren mit einer Gabel über die Theke in die selber mitgebrachte Dose gelegt werden können.
Vom Strand in den Supermarkt
Gerade Urlaubsregionen haben in den Sommermonaten mit viel Müll zu tun. Vieles bleibt an Stränden und Seen liegen und gelangt ins Wasser. Wir haben uns vor Ort mit Andreas Jensen unterhalten, dem Besitzer des Edekas in Büsum. Ihm ist es eine Herzenssache, proaktiv etwas gegen den Plastikwahnsinn zu tun. An der Kasse gibt es bereits gar keine Plastiktüten mehr. Er bietet auch Mehrweg-Säckchen für Apfel, Gurke & Co. an. Katja und ich horchten uns im Edeka Büsum um: Das gesamte Personal ist vom Edeka Mehrweg System begeistert und wir lauschten vielen Stimmen, die uns was von der Mehrweg-Dose erzählten. Und ja: Während unseres Besuchs wechselten viele Mehrweg-Dosen über den Tresen und das Kassenband. Zeitgleich ist ein Erholungsdomizil eine großartige Begegnungsstätte für Einkäufer*innen aus ganz Deutschland, die das Edeka Mehrweg System auch in ihre heimatlichen Regionen tragen können.
Step by Supermarkt-Step
Das Edeka Mehrweg System Pilotprojekt soll auch anderen Märkten ein Vorbild sein. Aktuell wird auch an anderen Systemen gegen die Müllflut gearbeitet. Und ja – die neue Mehrwegdose ist aus Plastik. Zeitgleich wird sie in Deutschland gefertigt, ist BPA frei und spülmaschinenfest. Der ökologische Fußabdruck ist auf Dauer der Nutzung wirklich besser, als herkömmliche, flattrige Plastiktütchen und speckige Wickelfolien. Trotzdem würden wir uns in Zukunft aber natürlich über Mehrwegdosen aus Glas oder Edelstahl freuen.
Katja und ich waren wirklich super begeistert und konnten vor Ort einer älteren Dame auch gleich erklären, wie das System funktioniert. »Ui, das ist toll, das Edeka Mehrweg System probiere ich auch aus!« Die Strategie erreicht in großen Lebensmittelgeschäften wie Edeka eine breitere Masse, über den unverpackt Supermarkt hinaus. Das freut uns sehr – und unser morgendliches Käsebrot zur Stärkung für den Strandtag hat uns während unserer Zeit an der Nordsee noch ein bisschen besser geschmeckt.
Fotos: Katja Knoblich
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