Beim Fashion Summit in Kopenhagen diskutierten neben der berühmten Designerin Stella McCartney, 1.300 Modeexperten, Designer, NGOs, Organisationen, Manager, Politiker und Medien aus über 50 Ländern 2 Tage lang unter dem Motto »If we can change Fashion, we can change everything« zum Thema Nachhaltigkeit in der Modebranche.
In seiner sechsten Edition hat sich die Copenhagen Fashion Summit Konferenz als feste Institution etabliert und bringt Marken, wie Kering (aus dem Hause stammen zum Beispiel Bottega Veneta oder Gucci), H&M, Target (der große Discounter aus den USA) oder Bestseller (die Modegruppe rund um die Marken u.a. Jack&Jones, Only oder Vero Moda) an einen Tisch, um sich branchenübergreifend auszutauschen, sich feste nachhaltige Ziele zu setzen und Worte in Taten folgen zu lassen.
Die Modebranche ist die zweitschmutzigste Industrie der Welt
Schirmherrschaft der Copenhagen Fashion Summit Konferenz hatte die königliche Hoheit Prinzessin Mary von Dänemark inne. (Sie trat in einem Maxi Rock von H&M Concious auf etwas abgewandelt findet man diesen hier) Sie ließ es sich nicht nehmen, zu betonen, dass Klima- und Nachhaltigkeitsziele mit viel harter Arbeit erreicht werden können, auch wenn Sie auf den ersten Blick unmöglich erscheinen. Als Beispiel erwähnte sie die Landung der Menschen auf dem Mond. Was zunächst für ausgeschlossen gehalten worden ist, wurde durch viel Bemühen zur Realität. Warum dies auch bei der Mode so wichtig ist? Die Modebranche ist die zweitschmutzigste Industrie der Welt – hinter der Ölbranche.
Vielen von uns ist sie spätestens jetzt ein Begriff: Sie war eine der Auserwählten, die das Brautkleid von Meghan Markle für den Abend der Hochzeit designen durfte; ebenso heiß wurde sie bei den Teilnehmern der Konferenz in Kopenhagen erwartet: die Designerin Stella McCartney. Ganz besonders und mit viel Applaus und Zurufen wurde sie von den mehr als 100 Teilnehmern des Youth Fashion Summit begrüßt. Dieser bringt junge Menschen, Design-Studenten oder Blogger aus Nachhaltigkeit und Mode zur Diskussion und zum Austausch zusammen, um eine Zukunftsvision der Branche zu entwickeln. Der Youth Fashion Summit wurde von der dänischen Marke Pandora, die sich stark im Nachhaltigkeitsbereich einsetzt, unterstützt.
Copenhagen Fashion Summit – Stella McCartney engagiert sich
Applaus erhielt Designerin Stella McCartney zurecht. Sie gilt als Pionierin nachhaltiger Mode, benutzt weder Pelz noch Leder und nur vegane Bestandteile in ihren modischen Luxus-Kollektionen. Mit Stolz hat Sie von ihrem neu entwickelten und gerade auf den Markt gebrachten lederfreien Sneakermodell erzählt und stellte im Gespräch fest: »Wir müssen dieses Gespräch führen. Und wir (Die Modebranche) müssen verantwortlich gemacht werden«.
Mittlerweile engagieren sich viele Modemarken mit Stolz beim Thema Nachhaltigkeit und oftmals wissen wir, als Kunden das gar nicht. Im Gegensatz zu Stella McCartney machen viele Modemarken ihr Engagement nicht öffentlich. Andere Modebrands wiederum entscheiden sich bewusst dazu ihr Engagement mit Ihren Kunden und Shoppern zu teilen oder entwickeln sich aus einer Marktlücke: Vintage Shopping oder Second Hand Mode und Accessoires, wie bei Vestiaire Collective oder Unternehmen die aus Mode-und anderen Abfällen, wie Fischernetzen neue Stoffe und Produkte herstellen, damit von ausrangierter Mode kein Müll übrig bleibt. Eine vollständige Verwertung nennt die Branche »circular economy«.
Der Einzug von Nachhaltigkeit in Unternehmen findet statt, weil viele Konsumenten bei Unternehmen nachfragen und wissen wollen, wo ihr T-Shirt hergestellt worden ist. Darüber hinaus macht es auch die Digitale Entwicklung möglich hinter die glitzernde Fassade der Modebranche schauen zu können: eine sozusagen transparente Produktion. So werden durch Bilder und Berichte die Umstände der Drittunternehmen, die Baumwolle ernten, T-Shirts nähen oder färben einer breiten Masse von Menschen sichtbar. Dieser digitale Fortschritt erlaubt es der Modebranche aber eben auch Techniken in ihren Unternehmen einzusetzen, um nachhaltiger und effizienter zu produzieren. Ein Win-Win sozusagen.
Wie wichtig das Thema Nachhaltigkeit ist, haben die prominenten Gäste gezeigt. Blogger, wie Bryan Boy, Pernille Teisbaek, Kai Margrander Fashion Director der Harper’s Bazaar Deutschland, Vogue US Fashion Director Tonne Goodman oder Clare Press, die neu ernannte Sustainability Editor-at-large Vogue Australia, waren Gäste der Copenhagen Fashion Summit Konferenz.
Fotos: Global Fashion Agenda/Copenhagen Fashion Summit
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