Tomatenretter – So kannst du alte Tomatensorten retten

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Tomaten-Helden: Du möchtest die Vielfalt an alten Tomaten- und anderen Gemüsesorten erhalten? Dann dürfte der Hamburger Tomatenretter Verein genau das Richtige für dich sein. Die Tomatenretter pflanzen jährlich viele verschiedene Tomaten an und haben in den letzten Jahren ein Saatgutarchiv erstellt, das mehr als 350 samenfeste Sorten zählt.

Warum die Tomatensorten gerettet werden müssen

Vielleicht ist es dir auch schonmal passiert, dass du im Supermarkt nach saftig aussehenden Tomaten gegriffen hast, sie mit nach Hause genommen und mit Vorfreude, zubereitet hast…

… und dann die Enttäuschung, denn die Tomaten kommen geschmacklich kein Stück an diejenige heran, die du letztens auf dem kleinen Markt erstanden hast! Dabei können Tomaten so vielfältig saftig und lecker sein! Von diesem Problem kannst du dich jetzt endgültig verabschieden, denn es gibt die Tomatenretter, die eben dafür sorgen, dass alte Gemüsesorten, insbesondere Tomaten, angebaut werden und nicht in Vergessenheit geraten. Du möchtest auch ein:e Tomatenretter:in werden? Dann werde als Fördermitglied Teil dieses wunderbaren Vereins und hole deine bunten Tomaten auf dem Hof ab. Im Winter kannst du dir bis zu vier Sorten Tomatensamen aussuchen, die dir umsonst zugeschickt werden. Denn was könnte es Schöneres geben, als leckere, saftige Tomaten zu verspeisen und das noch mit einem guten Gewissen?

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Wie du selber zum Tomatenhelden wirst

Eigentlich ganz leicht, denn die Tomatenretter sorgen für die Pflege und die Instandsetzung deiner Pflanzen. Du bist aber natürlich herzlich dazu eingeladen, selbst Hand anzulegen und aktiv mitzuhelfen, denn das macht mächtig viel Arbeit. Die Bestäubung wird per Hand ausgeführt, sodass sich die einzelnen Arten nicht untereinander vermischen. Der Verein bietet viele Aktionstage und Hof-Feste an, bei denen man sich auf dem Hof vorm Deich umschauen, die vielen Tomatensorten begutachten und ernten kann. Ein Kooperationspartner ist der Arbeitskreis lokale Ökonomie. Der Arbeitskreis ist eine Projektgemeinschaft, die sich ausschließlich durch gegenseitige Hilfe am Leben hält. Es gibt beispielsweise Umsonstläden, eine Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt und ein jährliches Umsonstfest.

Tomatenretter – Was genau dahinter steckt

In der Lebensmittelindustrie ist es gang und gäbe, dass der Fokus beim Gemüse nicht auf der geschmacklichen Komponente liegt, sondern auf dem Preis, dem Aussehen und auf der Haltbarkeit. Das Problem ist dabei, dass landwirtschaftliche Betriebe ihre selbst angebauten Produkte nicht ohne Zulassung vertreiben dürfen und diese ist eben sehr teuer und bringt einen großen Aufwand mit sich. Dadurch sind die Bauern und Bäuerinnen an den globalisierten Lebensmittelpreis gebunden, der einen Konflikt zwischen Qualität, Quantität und ihrer Existenzsicherung mit sich bringt. Das Ergebnis: Nur wenige Sorten werden angebaut. Die Landwirte unterliegen nämlich dem Druck produzieren zu müssen, damit sie sich ihren Lebensunterhalt sichern können. Beim Einkaufen im Supermarkt fragt man sich meistens, wo kommt meine Tomate eigentlich her? Und kann ich sie überhaupt mit einem guten Gewissen auffuttern? Wir alle haben doch das Recht mitzubestimmen, was in unserer Küche und letztendlich auf unseren Tellern landet, oder? Aus diesem Grund gibt es die Tomatenretter, die Tomaten nicht nur zu einem ökologischen, sondern gleichzeitig auch zu einem sozialen Genuss machen. Auf der Homepage der Tomatenretter sind bereits hunderte verschiedene Sorten aufgelistet, die vielseitiger nicht sein könnten. Vom Blondköpfchen über Dr. Whyshe’s Yellow« bis hin zur Schlesischen Himbeere ist für jeden Geschmack was dabei. Wie wär‘s also dieses Jahr mal mit einem unkonventionellen Geburtstagseschenk nämlich einer eigenen Tomatensorte für die Liebsten?

Fotos: Edgar Castrejon, Vince LeeChad Stembridge (alle über Unsplash)

 

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